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Endlich wieder Festival

Kürzlich besuchte ich das europaweit bekannte Electric-Love-Festival in Salzburg. Über 140’000 Raverinnen und Raver feierten. Ich war mittendrin in der Menschenmenge. Ein besonderes Erlebnis.

Nicole
Nett
13.07.22 - 17:21 Uhr
Bild Nicole Nett

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Drei Nächte lang feiern. Als ob es kein Morgen gäbe. Als Teenager machte mir das überhaupt nichts aus. Doch mit meinen 25 Jahren bereitete mir das schon im Vorfeld ein wenig Sorgen. Über die Coronazeit wurde man nämlich eher lahm. Man konnte ja auch fast drei Jahre lang nicht mehr an Festivals und grösseren Anlässen teilnehmen. Und nun geht es wieder von null auf hundert mit dem ausverkauften Electric-Love-Festival am Salzburgring. Es lockt pro Tag 47’000 Besucherinnen und Besucher an. Ja, kann ich jetzt noch drei Nächte unter freiem Himmel und in einer riesigen Menschenmenge feiern?

Electric-Love-Festival unter freiem Himmel: Auf dem Gelände gibt es nebst Bühnen unter anderem auch einen Lunapark und verschiedene Essensstände.
Electric-Love-Festival unter freiem Himmel: Auf dem Gelände gibt es nebst Bühnen unter anderem auch einen Lunapark und verschiedene Essensstände.
Bild Nicole Nett

Die Antwort auf die obige Frage ist: Ja, ich kann es noch! So halbwegs – immerhin. Die weltberühmten DJs waren der gute Grund. Auf diese habe ich mich schon ein halbes Jahr lang gefreut. Am meisten zugesagt haben mir Timmy Trumpet, KSHMR und Vini Vici. Aber auch Dimitri Vegas und Like Mike sowie Headhunterz fanden den richtigen Takt. Ebenfalls waren die «Stages», also die fünf Bühnen, gut inszeniert. Sie waren wahnsinnig gross und lockten die vielen Besucher an. Mit Feuerwerken, Lasershows und Flammenwerfern wurden die Bühnen zum Leben erweckt, wie ihr im Video sehen könnt:

Feuerwerke und Flammenwerfer: Raverinnen und Raver geniessen die Show. Video Nicole Nett

Leider hat das Wetter nicht immer mitgespielt, so hat es an zwei von drei Tagen geregnet. Durchnässt kamen wir jeweils im Hotel an und die Füsse taten höllisch weh. Ebenfalls raste das Herz noch immer wegen der tobenden Bässe. Vom Gehörschaden wollen wir gar nicht erst anfangen. Doch das alles war es definitiv wert. Es war richtig schön, mal wieder unter Gleichgesinnten tanzen und geniessen zu dürfen. Das war jetzt viel zu lange nicht mehr möglich gewesen. So feierten Jung bis Alt bis in die Morgenstunden. Wobei ich sicherlich schon zu den älteren Besuchern gehörte.

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Das Schöne ist: Alle waren vereint – Alter, Geschlecht oder Nation spielten keine Rolle. Die elektronische Musik brachte jedes Tanzbein zum Schwingen. Und die Beats gingen regelrecht unter die Haut.

Dass so ein grosses Festival nicht sehr umweltbewusst ist, wissen wohl alle. Nur schon der Energieverbrauch war enorm. Nebenher sammelten sich auch riesige Abfallberge an. Ebenfalls hatte ich ein wenig Angst, dass so eine Menschenmenge eskalieren könnte. Doch ich war positiv überrascht: Allgemein ging das ganze Festival sehr friedlich über die Bühne – trotz des windigen Regenwetters. Wahrscheinlich waren alle einfach nur froh, mal wieder richtig feiern zu dürfen.

Vereint: 47’000 Besucherinnen und Besucher pro Tag schwingen gemeinsam das Tanzbein.
Vereint: 47’000 Besucherinnen und Besucher pro Tag schwingen gemeinsam das Tanzbein.
Bild Nicole Nett

Am letzten Tag kamen wir nach einer langen Zugfahrt müde, aber zufrieden wieder zu Hause an. Am Festival habe ich mich immer wieder einmal gefragt, ob ich nicht zu alt bin für so etwas. Es brauchte danach mehrere Tage, bis ich mich davon erholt habe. Früher war es maximal ein Tag gewesen. Doch ich muss sagen, man ist nie zu alt. Wenn wir uns für etwas begeistern können, dann sollte man dies unbedingt tun. Ich werde das Electric-Love-Festival jedenfalls in bester Erinnerung behalten. Es ist mehr als nur ein Festival. Es ist ein einmaliges Erlebnis.

Habt ihr dieses Jahr bereits ein Festival oder Open Air besucht? Oder steht es noch bevor? Wir freuen uns, in den Kommentaren von euch zu lesen.

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