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Die Bahnverbindung Mals-Scuol im strategischen Kontext 2020–2030

Hans Peter
Danuser
03.12.19 - 04:30 Uhr
ZVG

Hans Peter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind im Engadin zu Hause und zeigen uns ihren Blickwinkel. Was bewegt Land und Leute? Wo ist das Engadin stark und wo hinkt es einzelnen Mitbewerbern hinterher? Und was geschieht auf politischer Bühne? Der Blog «Engadin direkt» berichtet persönlich und authentisch.

In den nächsten zehn Jahren werden in Europa zwei Infrastrukturprojekte realisiert, die den internationalen Personen- und Warenverkehr prägen und verändern werden: der Brenner-Basistunnel Nord/Süd und der westliche Teil der Seidenstrasse Ost/West/Nord. Die autonome italienische Provinz Bozen Südtirol ist in beide Projekte involviert, insbesondere beim Brenner Basistunnel, der 2028 eröffnet wird. Der logistische Nutzen der beiden Vorhaben für Südtirol liegt auf der Hand. Frage ist, wie die Region die neuen Möglichkeiten auch für den Tourismus optimieren kann, der für ihre Wirtschaft zentrale Bedeutung hat.

Der touristische Erfolg Südtirols basiert stark auf der perfekten Symbiose von Natur und Kultur, die die Region ihren Gästen in hoher Qualität und Wertschöpfung bietet. Wie kann die Region diese Stärken mit den neuen Verkehrsmöglichkeiten kombinieren und so in ihre Strategie integrieren, dass sie auch vom international boomenden Touring-Trend profitiert?

Eine interessante Option bietet die erfolgreiche Eisenbahn von Bozen (Südportal Brenner-Basistunnel) nach Meran und Mals: schöne Panoramastrecken, beliebt bei Gästen und Tirolern, umweltfreundlich und bald klimaneutral, da elektrifiziert. Eine Verlängerung der Bahn um 26 km nach Scuol im Engadin schliesst die letzte Lücke zu einer touristischen Art 'alpine Seidenstrasse auf Schiene': Meran–Mals–St. Moritz–Matterhorn, die Verbindung der berühmten Südtiroler Messmer Mountain Museums MMM mit dem bekanntesten Gebirgszug und Berg der Welt, dem Glacier Express und dem Matterhorn.

Und diese «M-Verbindung» ist Teil der Grand Tour Venedig–St. Moritz–Matterhorn, deren Strecke mit neun Unesco-Welterben gesäumt ist - eine weltweit einzigartige Kombination von Kultur- und Natur-Highlights der touristischen Champions League, und eben nicht auf der Strasse oder in der Luft, sondern umweltfreundlich, landschaftsintegriert  und durchgehend mit der Eisenbahn. 

Dass solche Parade- und Panoramastrecken auch Marge und Wertschöpfung gewährleisten, zeigt die neue Excellence Class des Glacier Express.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Graubündens mit Nachbarregionen der Alpensüdseite hat Tradition. Vor 200 Jahren baute das damalige Österreich/Habsburg die Militärstrasse Mailand-Wien. Um diese zu stärken und aufzuwerten, baute und finanzierte der Kaiser nach Absprache mit den Bündnern die 'Zubringer-Passstrasse von Splügen nach Chiavenna...

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(Bahnlinie Mals-Scuol)
Absichtserklärungen, die das Papier nicht wert sind? Seit 150 Jahren wird um das Projekt gerungen, konkret seit der Jahrtausendwende im Jahr 2006. Die Hoffnung stirb zuletzt, sagt man; eventuell geschehen noch Wunder. Was man unter einem Wunder versteht: Laut Definition ist es ein Ereignis, dass großes Erstaunen hervorruft, eine geradezu magische Erfahrung, wenn genau dann, in dem man schon alle Hoffnung fahren lässt, doch noch etwas Gutes passiert.
Da mag Katja Ebstein noch so schön schmettern: „Wunder gibt es immer wieder“, die Wissenschaft hat sie damit nicht überzeugt.
Wer bei Problemen lieber auf ein Wunder hofft, statt alles Menschenmögliche zu unternehmen, handelt fahrlässig. Wer aber gar nicht erst an Wunder glaubt, nimmt sich die Möglichkeit, jemals eines zu erleben. Ich glaube an Wunder, weil ich selbst eins bin…

Die Adventszeit steht bevor und nie ist die Bereitschaft auch der säkularisierten Gesellschaft, an Wunder zu glauben so groß wie heute.

Vorerst ein „Grazia fich“ an alle Unterstützer und Befürworter vom Projekt RhB Mals-Scuol Anschluss.
Vor allem ein großes „Grazia fich“ an unseren Lokführer Not Carl der unermüdliche Kämpfer und Förderer für das Engadin, für Graubünden und nun auch für das ganze Südtirol / Vinschgau sowie an Hans Peter Danuser, der Visionär. Chapeau!

Ja, alle ausnahmslos würden von diesem Projekt profitieren bis in die ab gelegenste Region!
Die Verbindung Scuol-Mals hätte nur Vorteile und würde den Tourismus wieder ankurbeln.
Ich verstehe einfach nicht, das ausgerechnet unsere Bündner Regierung nach all den Fakten sich so schwer tut und scheinbar nur kaltherzig diesem Vorhaben annimmt?
Das 20.Jahr Jubiläum vom Vereina Tunnel sollte doch genügend Ansporn geben, das letzten Monat gebührend gefeiert wurde. Der Vereina als Beispiel hatte auch enorme Startschwierigkeiten und viele Gegner die den Tunnel verhindern wollten und heute wäre der Vereina nicht mehr wegzudenken! Eine absolute Erfolgsgeschichte!
Diese Verbindung Mals-Scuol wäre eine riesen Möglichkeit und Entlastung den Verkehr auf die Schiene zu bringen.
Das Südtirol fordert seit Jahren eine Bahnverbindung zum Engadin und offeriert eine Kostenbeteiligung von 75%. SVP-Grossrat Mario Salis, der diese Chance packen will, stieß auf wenig Interesse seitens der Regierung.
Wir als Münstertaler leiden immer mehr von diesem Durchgangsverkehr und wünschten uns schon lange eine dementsprechende Lösung.

Gopfriedstutz nochmals, auf was wartet die Bündner Regierung denn noch?
Braucht man tatsächlich eine Volksinitiative um diese Regierung zu überzeugen?

Cun blers salüds Giacumin Bass 7537 Müstair