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Die drei attraktivsten Bündner Gemeinden 2019

Hans Peter
Danuser
22.10.19 - 04:30 Uhr
Elvis

Hans Peter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind im Engadin zu Hause und zeigen uns ihren Blickwinkel. Was bewegt Land und Leute? Wo ist das Engadin stark und wo hinkt es einzelnen Mitbewerbern hinterher? Und was geschieht auf politischer Bühne? Der Blog «Engadin direkt» berichtet persönlich und authentisch.

In einem guten Gespräch mit dem Felsberger Gemeindepräsidenten erwähnte dieser stolz, dass Felsberg derzeit die attraktivste Gemeinde Graubünden sei. Für Details solle ich das Gemeinderating der Weltwoche konsultieren. Tatsächlich: Meine Bürgergemeinde Felsberg steht im Kanton auf dem ersten Platz, vor Maienfeld und St. Moritz, meinem Wohn- und zweiten Bürgerort. Freude herrscht, aber auch Neugierde, wie es zu dieser überraschenden Rangfolge kommt, denn auch Maienfeld bin ich durch die Marke «Heidiland» seit gut 40 Jahren sehr eng verbunden. Die Weltwoche erstellt diese jährliche Rangliste offenbar seit über zehn Jahren. Heuer vergleicht sie 928 Schweizer Gemeinden betreffend Lebensqualität für ihre Einwohner. Dazu prüft sie jeweils sechs Kriterien: Wohnen, Arbeitsmarkt, Steuern, Erreichbarkeit, Versorgung und Sicherheit. Schweizweit schwingen 2019 drei Seegemeinden im zentralen Unterland oben aus: 1. Zollikon ZH, 2. Meggen LU, 3. Zug ZG.

Wie die drei ersten Bündner Gemeinden auf der nationalen Liste bei den sechs Kriterien jeweils abschneiden, relativiert meine Begeisterung etwas. Wohnen: Felsberg: 57; St. Moritz 557. Rang; Arbeitsmarkt: Maienfeld 24. Rang; St. Moritz 30; Steuern: St. Moritz 56. Rang, Felsberg 399. Rang; Erreichbarkeit: Maienfeld 792 Rang, St. Moritz 504; Versorgung: St. Moritz Rang 29., Maienfeld 91, Felsberg 902; Sicherheit. Felsberg 48., St. Moriz 86. Rang. Auf der nationalen Rangliste steht Felsberg auf dem 160. Rang, Maienfeld auf dem 179. und St. Moritz auf dem 190. Interessant ist ein Vergleich des Weltwoche-Ratings der Schweizer Gemeinden für Einwohner mit dem aktuellen Credit Swiss Rating der Schweizer Kantone betreffend Standortqualität für Investoren bzw. Firmensitze, das die NZZ jüngst vorgestellt hat.

Hauptkriterien für den Vergleich waren hier: Steuerbelastung für Unternehmungen und natürliche Personen; Verfügbarkeit von mittel- und hochqualifizierten Arbeitskräften; Erreichbarkeit. Die Credit Swiss erstellt diese Rangliste seit 1997 jährlich und sieht heuer folgende drei Kantone auf dem Podest: 1. Zug, 2. Basel Stadt, 2. Zürich. Am untersten Ende der Liste sind wenig überraschend die drei peripheren Gebirgskantone Graubünden, Jura und Wallis (Schlusslicht).

Etwas tröstend ist der NZZ-Kommentar zur Bedeutung und zum Umgang mit solchen Bewertungen/Ratings: «Solche Ranglisten haben ihre Vorzüge. Sie haben Unterhaltungswert, sie sind im Prinzip einfach zu verstehen, sie geben einen raschen ersten Eindruck, und sie mögen Akteure zu grösseren Anstrengungen inspirieren. Doch die Ranglisten sind mit Vorsicht und Augenzwinkern zu geniessen.» 

 

Tags: Felsberg, Maienfeld, St. Moritz

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