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Grosse TV-Momente: Diese Schweizer Sendungen zogen uns vor die Glotze

«Waisch no früahner ...?» – ein Satz, der sofort alte Erinnerungen hervorruft. Da wird einem plötzlich ganz wohlig und eine gewisse Wehmut nach den «guten alten Zeiten» macht sich breit.

Anna
Panier
09.09.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Einschalten, um abzuschalten: So manche vergangene Schweizer TV-Sendung bot Unterhaltung für Gross und Klein.
Einschalten, um abzuschalten: So manche vergangene Schweizer TV-Sendung bot Unterhaltung für Gross und Klein.
Bild Unsplash

Dann und wann stöbern wir in alten Fotoalben, spüren kultige Werbungen auf und graben frühere Themen aus – ganz im Sinne der Nostalgie. Dieses Mal schwelgen wir in TV-Erinnerungen. Das Schweizer Fernsehen sorgte in den vergangenen Jahren mit kultigen Sendungen für grosse TV-Momente. 

So machte es sich etwa die ganze Familie auf dem Sofa bequem, wenn Sendungen wie «Deal or no Deal» mit Roman Kilchsberger über den Bildschirm flimmerten. Wir zeigen euch, welche Shows in den vergangenen Jahren für Unterhaltung in den Schweizer Wohnzimmern sorgten, und verraten euch auch, von welcher Show ein Revival geplant sind.

«Teleboy»

«Teleboy» ist wohl die bekannteste Schweizer-Spieleshow. Entwickelt und präsentiert von niemand Geringerem als Kurt Felix. Bei der ulkigen Sendung traten zwei Ehepaare an und versuchten Alltagsfragen zu meistern. Nicht fehlen durften bei «Teleboy» auch die zahlreichen Filmchen mit versteckter Kamera. Ausserdem sorgten Figuren wie Tante Elise, gespielt von Stephanie Glaser, oder das Duo Kliby und Caroline mit ihren Sketches für lustige Momente in «Teleboy». Nie in Vergessenheit geraten wird ausserdem das musikalische Signet «Hoi, Hoi Teleboy»

«Music Star»

Vier Staffeln gab es von der Schweizer Castingshow «Music Star». Könnt ihr euch noch erinnern, als der Bündner Mario Pacchioli uns alle in der ersten Staffel verzauberte? Er wurde Zweiter und macht noch heute Musik. Auch andere Schweizer Musikerinnen und Musiker wie Fabienne Louves oder Sebastian «Baschi» Bürgin starteten ihre Karriere in keiner geringeren Show als «Music Star».

Für einen bis heute wohl unvergessenen Moment in der Show sorgte auch der Schweizer Musiker Göla, der in der vierten und letzten Staffel in der Jury sass. Aus Enttäuschung über die Abwahl einer Teilnehmerin verliess er prompt die Jury und hing seinen Job als Juror an den Nagel.

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wer von euch sang bei «A Kiss Goodybe» aus der ersten Staffel auch immer lautstark mit?

Benissimo

«Benissimo» war wohl die beliebteste Show ihrer Art. Moderator Bernard «Beni» Thurnheer sorgte an unzähligen Samstagabenden für Unterhaltung und Spannung. Was haben wir jeweils in der heimeligen Stube darüber diskutiert, ob der Sofortgewinn nicht die bessere Option wäre als, um die Million zu spielen? Und könnt ihr euch noch ans Mitfiebern erinnern, wenn sich die farbigen Kugeln, die noch im Rennen um die Million drin waren, in der grossen Glaskugel drehten und drehten, bis schliesslich die Gewinnerkugel herausfiel?

Für alle «Benissimo»-Fans gibt es gute Nachrichten, denn im Januar kündigte SRF eine einmalige Comeback-Sendung zum 30-Jahre-Jubiläum an. Voraussichtlich flimmern Beni und die Kugeln am 15. Oktober dieses Jahres wieder über die Bildschirme. Dann aber hoffentlich ohne den betrunkenen Herrn Keller, der wohl sogar Beni Turnheer in der Geschichte von «Benissimo» nie mehr vergessen wird. 😉

«Fascht e Familie»

Zwischen 1994 und 1999 war es Pflicht, sich jeweils am Freitagabend das Leben der lustigsten Wohngemeinschaft um Tante Martha in «Fascht e Familie» anzuschauen. Die WG-Mitbewohner hätten unterschiedlicher nicht sein können und trotzdem hielten sie zusammen, besonders wenn es darum ging, die Pläne des Immobilienmaklers Rolf Aebersold, der ganz nebenbei Marthas Neffe war, zu durchkreuzen. Wer nochmals Momente der Kult-Sitcom erleben will, kann sich manche der Folgen in den kommenden Wochen jeweils am Sonntag auf SRF Eins oder online auf «srf.ch» anschauen.

Deal or No Deal

Bei «Deal or No Deal» spielten 26 Kandidatinnen und Kandidaten um den Einzug ins Finale. Moderiert wurde die Sendung von Roman Kilchsperger. Nach den Vorrunden traf der oder die Glückliche im Finale auf die sogenannten Money Girls, die Koffer mit Geldbeträgen in die Kamera hielten. In den Koffern waren Geldbeträge zwischen 5 Rappen und 250’000 Franken verborgen. Wer genug geschickt war und seine Nerven behielt, hatte die Chance, mit gefüllten Taschen nach Hause zu gehen. Hin und wieder passierte es, dass der gewünschte Koffer klemmte und so für reichlich Lacher im Studio und vor den heimischen Bildschirmen sorgte.

Fünf gegen Fünf

Wie es der Name schon verrät, traten bei «Fünf gegen Fünf» jeweils fünf Kandidatinnen und Kandidaten gegen ein anderes 5er-Team an. Moderator Sven Epiney, welcher als Showmaster die ganze Schweiz mit seinem Charme überzeugte, stellte zu Beginn einer Spielrunde jeweils einer Person der beiden Teams eine Frage. Dabei wurden die Antworten gesucht, welche die meisten von 100 zuvor befragten Personen genannt haben. Wer zuerst auf den Buzzer schlug, durfte die Frage beantworten. Nannte der Kandidat direkt die «Top-Antwort», also die am häufigsten gegebene Antwort, so spielte sein Team in dieser Runde weiter. Wenn das nicht der Fall war, durfte der andere Kandidat ebenfalls antworten und sein Glück versuchen. Wurde diese Antwort häufiger gegeben, durfte sein Team die Runde fortführen.

Schaffte es keiner der beiden, eine richtige Antwort zu nennen, ging die Frage weiter an die nächste Person des jeweiligen Teams des Kandidaten, der zuerst den Buzzer drückte. In den weiteren Runden ging es dann noch darum, die verbleibenden Antworten zu finden. Das Team, welches die meisten Punkte erspielte, kam ins Finale. Dann spielten jeweils zwei Personen des gleichen Teams nacheinander. Ihnen wurde jeweils innert 20 Sekunden fünf Fragen gestellt, wobei es wieder darum ging, die häufigste Antwort zu finden. Hatten beide zusammen 200 Punkte erreicht, war das Finale gewonnen.

Miss und Mister Schweiz 

Der Schönheitswettbewerb «Miss Schweiz» darf auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren wurde die Wahl der schönsten Schweizerin durchgeführt. Von 1951 bis 2011 war der Wettbewerb dann jährlich im Schweizer Fernsehen zu sehen. Eine der wohl bekanntesten Siegerinnen ist die Bündnerin Nadine Vinzens, die sich 2002 das «Miss Schweiz»-Krönchen aufsetzen durfte. Die letzte Gewinnerin war Jastina Doreen Riederer im Jahr 2018. In den darauffolgenden Jahren wurde der Wettbewerb nicht mehr ausgetragen. Im November 2020 meldete die hinter den Wahlen stehende Miss Schweiz Organisation AG schliesslich Konkurs an.

Ein ähnliches Schicksal erlebte auch die männliche Version des Schönheitswettbewerbs. Seit 1994 wurde der schönste Schweizer Mann gesucht. Die Kandidaten mussten das Schweizer Bürgerrecht besitzen, mindestens 20 Jahre alt und mindestens 178 Zentimeter gross sein sowie über einen guten Leumund verfügen. Bewertet wurden die Männer von einer Jury und dem Fernsehpublikum. Aufgrund fehlender Sponsoren wurde der Wettbewerb nach 2012 nicht mehr fortgeführt. Renzo Blumenthal war der einzige Bündner Sieger in der Geschichte von «Mister Schweiz». 

Al dente 

Bei «al dente» drehte sich alles ums Essen. Die Kochshow wurde von Sven Epiney moderiert. Teil der Sendung waren ausserdem Sommelier Alberto Russo sowie der Koch Andreas C. Studer und die Köchin Sibylle Sager. Letztere war auch Autorin der Drehbücher von «al dente».

Bei der Kochshow traten jeweils zwei Kandidaten und Kandidatinnen gegeneinander an. Einerseits mussten sie Quizfragen rund ums Kochen beantworten. Anderseits musste jede Person eine praktische Kochaufgabe lösen. Die beiden Kandidatinnen und Kandidaten mit den meisten Punkten trafen dann in der Finalrunde aufeinander. Im Finale mussten sie mit verschlossenen Augen Speisen und Nahrungsmittel erraten. Wer am Ende mehr Punkte hatte, gewann die Sendung. 

Zeitgleich zu den Quizfragen kochten Studer und Sager in ihren studioeigenen Küchen ein dreigängiges Menü. Die Sendung stand immer unter einem bestimmten Leitthema, das sowohl die Spielfragen als auch das Menü bestimmten. Es gab auch immer wieder Specials mit prominenten Kandidatinnen und Kandidaten. Zum letzten Mal flimmerte die Kochshow im Dezember 2010 über den Bildschirm. 

An welche Schweizer Sendungen erinnert ihr euch noch? Sendet uns Bilder oder Videos an online@suedostschweiz.ch

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur.

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