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Megawatt werden für ihr Album «Felsafescht» ausgezeichnet

Am Mittwochabend fanden in Zug zum 16. Mal die Swiss Music Awards (SMA) statt. Mittendrin eine Band mit Bündner Beteiligung: Megawatt. Sie räumte in der Kategorie bestes Album ab.

Agentur
sda
19.05.23 - 10:34 Uhr
Leben & Freizeit
Grund zum Jubeln: Für ihr Album «Felsafescht» gewinnen Megawatt einen Swiss Music Award.
Grund zum Jubeln: Für ihr Album «Felsafescht» gewinnen Megawatt einen Swiss Music Award.
Bild Keystone/Urs Flueeler

In der Bossard Arena in Zug wurden am Mittwoch die Schweizer Music Awards verliehen. Eine der Trophäen in Form eines Betonklotzes ging in die Ostschweiz: Die Mundartband Megawatt konnte sich über die Auszeichnung für das beste Album freuen. Die Walliserin Sina und der Basler Zian wurden in der Best-Act-Kategorie, Hecht aus Luzern als beste Band ausgezeichnet.

Dass Baschi trotz seiner kommerziellen Erfolge noch nie einen Pflasterstein gewonnen hat, ist seit langem ein Running Gag an den Swiss Music Awards. Auch in diesem Jahr wurde er ausgeschlachtet: Der «Bring en hei»-Sänger zeigte sich eingangs in einem Clip als uninspirierter Künstler, der Yoga macht, kocht, die Zeit tot schlägt, bis ihm endlich ein Text und eine Melodie einfallen wollen. Anschliessend eröffnete Baschi die SMA-Show mit seinem neuen Song «Applaus».

Viel Jubel gab es kurz darauf für den Basler Sänger Zian («Grateful», «Show You»). Vor einem Jahr wurde der 29-Jährige zum Best Crushing Newcomer gewählt, dieses Jahr stellte er Alpentainer, Trauffer und SMA-Erfolgskünstler Loco Escrito in den Schatten und wurde als bester Künstler national gewählt. «Es gibt vielleicht viele Leute, die mich nicht kennen», sagte der sichtlich gerührte Künstler in seiner Dankesrede. Diejenigen, die ihn kennen und unterstützen, betitelte er als «geilste Fans der Welt».

Der Titel Best Female Act ging an die Walliser Sängerin Sina, die 2019 bereits mit dem Outstanding Achievement Award ausgezeichnet wurde. Sie bedankte sich mit einem «riesen Merci» und gratulierte den Mitnominierten, Sängerin Eliane und Rapperin Loredana. 

Bears offener Hosenstall

Unter den zahllosen Vertreterinnen und Vertretern der Schweizer Musikszene - darunter Caroline Chevin, Veronica Fusaro, Peter Reber, DJ Antoine oder Luca Hänni - war auch der Toggenburger Remo Forrer im Publikum zu finden. Nachdem er am vergangenen Samstag am Eurovision Song Contest den 20. Platz belegte, sei er froh, «nicht auf der Bühne stehen zu müssen, sondern einfach nur die Daumen drücken zu können».

So etwa dem Winterthurer Mundartkünstler Andryy, der sich in der Kategorie SRF Best Talent gegen die Bieler Sängerin Dana und den Tessiner Italo-Disco-Act Valentino Vivace durchsetzte. In seinem Leben seien schon viele Steine im Weg gelegen, «das hier ist der Schönste», sagte er in seiner Dankesrede mit seinem ersten Pflasterstein in der Hand.

Als Best Breaking Act durfte der letztjährige ESC-Teilnehmer Marius Bear eine Trophäe entgegennehmen. Wie sehr ihn das überraschte, war daran zu erkennen, dass er auf dem Weg auf die Bühne erst einmal die Hose hochziehen und den Hosenstall schliessen musste. «Das habe ich nicht erwartet», sagt er denn auch in seiner Rede. «Ich bin eigentlich einfach gekommen, um einen schönen Abend zu haben.» Bear dankte kurz und lobte vor allem seine Konkurrenz in der stilmässig sehr durchmischten Kategorie: Die Latin-Instrumentelband Hermanos Gutiérrez und die Indie-Folkband Black Sea Dahu.

Einer von drei Steinen für Hecht

Dabu, der Frontmann der Zürcher Band Dabu Fantastic, hielt als einziger eine Laudatio. Er würdigte die Gewinnerin Tiffany Limacher alias To Athena in einer Rede, die er ihr grösstenteils direkt ins Gesicht hielt, als Künstlerin «mit viel Gefühl und Stil». Und mit dem poetischsten Satz des Abends: «Deine Singstimme weiss mehr über das Leben, als wir beide es je wissen werden».

Der Artist Award ist der Preis, der nicht auf Verkaufszahlen beruht, sondern von den Künstlerinnen und Künstlern selber bestimmt wird.

Die dreifach nominierte Luzerner Band Hecht war letztlich nur in der Kategorie Best Group erfolgreich. In der Sparte Best Live Act, in der sie nach Aussagen von Frontmann Stefan Buck am liebsten gewonnen hätten, zogen sie zusammen mit Sängerin Joya Marleen gegen die Büetzer Buebe (Gölä und Trauffer) den Kürzeren. Letztere stiessen mit ihren beiden Pflastersteinen, die sie laut Gölä «allen Chrampfern da drin» widmen, an. Danach warf der «Schwan»-Sänger mit den Worten «zieht d'Gringe i» Ufo-Frisbees ins Publikum.

In der Königskategorie Best Hit gewannen die Zürcher Mundartrapper L Loko & Drini mit ihrer Trapnummer «Will Nomeh».

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