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Der QR-Code – ein Alleskönner

Es gibt Tage, da läuft nichts wie geplant. Damit ihr euch in allen misslichen Lagen zu helfen wisst, gibt es die #sofunktionierts-Artikel. Heute: Wie funktioniert eigentlich ein QR-Code?

Jasmin
Schnider
30.09.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Kamera öffnen und Code scannen: QR-Codes werden heute in zahlreichen Bereichen genutzt.
Kamera öffnen und Code scannen: QR-Codes werden heute in zahlreichen Bereichen genutzt.
Symbolbild Olivia Aebli-Item

Sie zieren Rechnungen, Inserate und Artikel und dienen auf einem Ticket als Eintritt für Konzerte und Festivals – gefühlt in jeder Ecke lauern aktuell QR-Codes und warten darauf, gescannt zu werden. Spätestens seit dem Covid-Zertifikat ist der Begriff QR-Code allen ein Begriff. QR ist die Abkürzung für Quick Response, was übersetzt so viel wie «schnelle Antwort» bedeutet. Der Name dürfte jedem einleuchten, der bereits einmal einen solchen Code gescannt hat – denn man erhält wirklich eine schnelle Antwort. Doch wie funktioniert das Ganze überhaupt?

Erfindung aus Japan

Heute werden QR-Codes in sämtlichen Bereichen gebraucht. Ursprünglich entwickelt wurde die Technologie jedoch von einem japanischen Automobilzulieferer. Dieser war auf der Suche nach einer besseren, schnelleren und leistungsfähigeren Technologie als dem Barcode, die mehr Zeichen verarbeiten konnte und dadurch könnten Fahrzeuge und Teile effektiver gestaltet werden. Ein dreiköpfiges Team machte sich auf die Suche nach einer solchen Technologie und fand sie im Jahr 1994. Da QR-Codes nie patentiert wurden, entwickelten sie sich zu einer Open-Source-Technologie, die für alle frei verfügbar ist.

Platz für über 7000 Ziffern

Beim QR-Code handelt es sich um eine zweidimensionale Version des Barcodes. Den Barcode, auch Strichcode genannt, kennen wir oftmals von Lebensmittelverpackungen oder sonstigen eingepackten Artikeln in Einkaufsläden. Während in einem Barcode jedoch nur Informationen zu einem Artikel untergebracht werden können, sind QR-Codes in der Lage, über den Scan mit einem mobilen Gerät eine Vielzahl von Informationen fast unmittelbar zu übertragen. So können QR-Codes beispielsweise Webseiten öffnen, einen Text anzeigen, Überweisungen von Kryptowährungen durchführen, ein Bild anzeigen oder eine hinterlegte MP3-Datei abspielen. Insgesamt können in einem QR-Code bis zu 7089 Ziffern oder 4296 Zeichen gespeichert werden.

7089
Ziffern

So viel können QR-Codes maximal speichern.

Eine Sprache für Smartphones

Der QR-Code ist wie eine eigene Sprache, die wir nicht verstehen. Um die Sprache zu verstehen, helfen uns Smartphones. Diese haben einen QR-Code-Scanner oftmals in der Kamera integriert. Ist dies nicht der Fall, gibt es auch Apps dafür. Wie es sich für eine Sprache gehört, hat der QR-Code Regeln für die Zusammenstellung. Vereinfacht gesagt besteht jeder Code aus schwarzen und weissen Blöcken, den sogenannten Datenmodulen. Sie verleihen ihm auch sein typisches Aussehen. 

Was immer vorhanden ist im QR-Code, sind die drei grossen Blöcke in den beiden linken Ecken und der oberen rechten Ecke des Codes. Sie dienen als Positionsmarker, sodass der Scanner die Kanten des QR-Codes erkennen und mit hoher Geschwindigkeit lesen kann. Ausserdem zeigen sie auch an, in welcher Richtung der Code gedruckt ist. Des Weiteren gibt es Datenblöcke, die Auskunft über die Versionsnummer, das Format oder die Ausrichtung des Codes geben. Der grösste Teil der schwarzen und weissen Blöcke ist jedoch dazu da, Informationen zu speichern. Wird ein QR-Code erstellt, werden diese Informationen zunächst in die kleinen Blöcke codiert. Erst durch das Einscannen werden sie wieder übersetzt.

Übrigens: QR-Codes funktionieren meist auch noch, wenn sie beschädigt sind. Solange nicht über 30 Prozent der Datenmodule unlesbar sind, können die versteckten Informationen noch immer eingelesen werden. 

Jasmin Schnider produziert als Redaktorin Beiträge und Interviews für Radio Südostschweiz. Sie kommt aus Obersaxen und ist seit August 2020 Teil der Medienfamilie Südostschweiz.

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