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Mit Papagei und Kaninchen in die Ferien

Dass Hunde mit ihren Frauchen und Herrchen in die Ferien fahren, ist kein seltenes Bild. Neuerdings gibt es aber auch Bündner Hotels, bei denen Katzen, Kaninchen oder Papageie willkommen sind. Doch besteht diese Nachfrage überhaupt?

15.07.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Nicht nur Hunde dürfen beispielsweise im Hotel Gravas in die Ferien.
Nicht nur Hunde dürfen beispielsweise im Hotel Gravas in die Ferien.
NORDLICHTFOTO SURSELVA TOURISMUS

Fünf Bündner Hotels erlauben seit diesem Jahr, dass auch Kaninchen oder Papageie ihre Frauchen und Herrchen in die Ferien begleiten dürfen. Das Projekt «Ferien mit Haustieren» möchte, dass nicht nur Hunde mit ihren Herrchen und Frauchen in die Bündner Bergen mitkommen. «Aktuell testen wir das Angebot mit fünf Hotelbetrieben in Graubünden. Stellt sich eine entsprechende Nachfrage ein, wird das Angebot auf weitere Hotels ausgeweitet», erklärt Martin Vincenz, CEO von Graubünden Ferien.

Die Nachfrage muss sich laut Vincenz aber noch entwickeln. Denn bisher gab es keine Möglichkeit, andere Haustiere als Hunde in die Ferien mitzunehmen. «Deshalb ist für Haustierbesitzer der logische Schritt nach der Ferienbuchung, die Organisation der Betreuung des Haustiers. Sei es in der eigenen Wohnung oder im Tierheim. Um diese Gewohnheit zu durchbrechen, braucht es Zeit und Haustierbesitzer müssen erfahren, dass es überhaupt die Möglichkeit gibt, ihre Tiere in die Ferien mitzunehmen.»

Verhaltensänderung bei den Gästen

Obwohl seit dem Pilotprojekt im letzten Jahr in einigen Hotels auch Hamster, Papageien und ähnliche Tiere erlaubt seien, werde das Angebot bisher erst von Hundebesitzern genutzt. Dies schreibt Vincenz auf Anfrage.

Auch Beatrice Di Basi vom Hotel Gravas in der Val Lumnezia unterstützt diese Aussage. Im Hotel Gravas wurde das Projekt «Ferien mit Haustieren» lanciert. «Obwohl wir das Angebot für verschiedene Tiere haben, kamen bisher meist Hundebesitzer mit ihren Tieren zu uns. Wir möchten aber keine anderen Tiere abweisen, schliesslich sollen alle unsere Gäste unbeschwerte Ferien geniessen können.» Bereits früher seien auch andere Tiere im Hotel einquartiert worden. Jedoch wurden die Hotelbesitzer nicht aktiv über das Angebot informiert.

Keine grossen Änderungen der Infrastruktur

Der finanzielle Aufwand für die Haustier-Gastgeber ist laut Vincenz gering. Es müssen nur artspezifische Angebote zur Verfügung gestellt werden, neue Gebäude oder Einrichtungen seien nicht notwendig. «Zudem beherbergten die am Angebot beteiligten Hotels bereits zuvor regelmässig Gäste mit Hunden.» Insekten, Amphibien und Reptilien sind jedoch nicht erlaubt. «Es ist natürlich zentral, dass sich alle Gäste – auch die ohne Haustiere – in einem Hotel wohlfühlen und gerade Schlangen oder Kröten stossen bekanntlich nicht bei allen Menschen auf Gegenliebe», so der CEO von Graubünden Ferien.

Beatrice Di Basi wartet noch auf die Nachfrage nach Hamster-, Kaninchen- oder Katzenbuchungen. Ihre Infrastrukur sei vorhanden und die Tiere seien herzlich willkommen. Die Zeit würde aber zeigen, ob das Angebot auch Anklang bei den Hotelgästen und Haustierbesitzer findet. 

Anna Nüesch ist freie Mitarbeiterin und arbeitet neben ihrem Multimedia-Production-Studium bei der Südostschweiz in den Redaktionen von Online/Zeitung und TV. Zuvor hatte sie ein Praktikum bei diesen Kanälen absolviert.

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