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Zeitreise als Pilotprojekt in Sumvitg

Seit Samstag gibt es bei Sumvitg den kulturhistorischen Ereignisweg «Blicke in Raum und Zeit».

Jano Felice
Pajarola
20.06.19 - 08:12 Uhr
Leben & Freizeit
Eine Station am Ereignisweg «Blicke in Raum und Zeit».
Eine Station am Ereignisweg «Blicke in Raum und Zeit».

Die Erinnerungen von Zeitzeugen auf einem Webportal sammeln und über Ereignisstationen in der Landschaft an die heutigen Generationen weitervermitteln: Das ist die Idee hinter dem Projekt «Blicke in Raum und Zeit», das am Samstag in Sumvitg nach mehrjähriger Aufbauarbeit die erste Vernissage feiern konnte. Weitere Eröffnungen sollen später in Vrin und Vals folgen. Die kulturhistorische Zeitreise, die das Projekt mit einem sogenannten Ereignisweg ermöglicht, ist laut einer Medienmitteilung der Initianten in dieser Art einzigartig in der Schweiz. An fünf passenden Orten in und um Sumvitg, vor allem in Surrein, wird an Ereignisstationen oder «Blickpunkten» das Wissen aus früherer Zeit mit Geschichten von Zeitzeugen, Bildern und interaktiven Elementen einem breiten Publikum zugänglich gemacht – ohne dabei die Vergangenheit zu verklären, wie in der Mitteilung betont wird.

Zeitzeugen aus Surrein befragt

Im Fall des Sumvitger Pilotprojekts hat Projektleiter Reto Solèr vom Verein Natur und Kultur Surselva vier Zeitzeugen aus Surrein befragt, die zwischen 1926 und 1936 geboren wurden: Isidor Pelican, Schwester Gerasina Candinas, Berta Candinas und Augustin Candinas. Fünfter im Bunde der Interviewten ist der aus Lumbrein stammende Sprachwissenschafter Clau Solèr. Entlang des Ereigniswegs, der notabene von den Bahnhöfen Rabius-Surrein und Sumvitg-Cumpadials aus gut erreichbar ist, erzählen sie Geschichten aus ihrem Leben. Die ausführlichen Erinnerungen können auf dem Webportal bergblicke.info in Text- und Audioversionen auf Deutsch und Romanisch konsultiert werden.

Mit dem interaktiven Projekt «Blicke in Raum und Zeit» soll laut Mitteilung eine Diskussion über den Wert des alten Wissens in der heutigen und künftigen Zeit angeregt werden.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist.

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