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Streit um Hunde am Aabach geht in die nächste Runde

Nachdem Schmerikon einen Leinenzwang für Hunde am Aabach verhängt hat, will die Gemeinde das Polizeireglement ändern, damit Sicherheitsdienste Bussen verteilen können. Hundebesitzer wollen das verhindern.

Christine
Schibschid
19.02.19 - 18:35 Uhr
Leben & Freizeit
Irene Romer und Renate Ammann beim Gassigehen am Aabach.
Irene Romer und Renate Ammann beim Gassigehen am Aabach.
Bild Markus Timo Rüegg

Die Diskussionen um die Regelungen für Hunde am Aabach nehmen kein Ende. Um Naturschützern entgegenzukommen, hatte der Gemeinderat dort zunächst ein Hundeverbot verhängt, welches das Gesundheitsdepartement aber nach Einsprachen von Hundehaltern zu einem Leinenzwang abschwächte. «Entsprechende Schilder sollen in den nächsten Wochen aufgestellt werden», kündigte Gemeindepräsident Félix Brunschwiler an. Der Leinenzwang soll unter anderem verhindern, dass Hunde Vogelnester plündern.

Nur Polizei kann Bussen verteilen

Wer sich nicht an den Leinenzwang hält, der könnte nach der derzeitigen Regelung allerdings nur von der Kantonspolizei gebüsst werden. Die ist eher selten am Aabach unterwegs. Der Gemeinderat möchte daher die Voraussetzung dafür schaffen, dass auch private Sicherheitsdienste auf der Stelle Bussen an säumige Hundebesitzer verteilen können. Dazu ist eine Änderung des Polizeireglements der Gemeinde geplant.

230 Unterschriften erforderlich

Die geplante Änderung des Polizeireglements wurde am Freitag veröffentlicht. Sie unterliegt dem fakultativen Referendum. Tatsächlich wollen Hundebesitzer diesen Weg gehen. «Wir werden das Referendum ergreifen», kündigt die Schmerknerin Renate Ammann an. Sie hatte sich mit Mitstreiterin Irene Romer bereits erfolgreich gegen das komplette Hundeverbot am Aabachdelta engagiert. Damit das Referendum erfolgreich ist, müssen die Hundehalter 230 gültige Unterschriften sammeln.

Ein privater Sicherheitsdienst am Aabach – das ist nichts Neues: «Die Seewache AG aus Wangen hat heute schon gemeindepolizeiliche Befugnisse», sagt Brunschwiler. Sie patrouilliere zum Beispiel an schönen Sommerabenden am Aabach und achte darauf, dass niemand zu viel Lärm mache oder Müll liegen lasse. Ausserdem kontrolliere der Dienst, ob jeder seine Parkgebühren bezahlt habe. «Die Mitarbeiter verteilen Bussenzettel an Parksünder, sie dürfen aber keine Bussen an Ort und Stelle erheben. Das läuft über die Kantonspolizei», erklärt Brunschwiler. Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes dürften Personen nur ermahnen und nicht lange aufhalten. «Ansonsten müssen sie die Polizei rufen.»

Mögliche Abstimmung im Juni

«Wenn die Hundehalter die erforderlichen Unterschriften für ein erfolgreiches Referendum zusammenbekommen, würde der Gemeinderat zunächst prüfen, ob alle Unterzeichner legitimiert sind», erklärt Brunschwiler. Falls alles korrekt sei, würde der Gemeinderat dann einen Abstimmungstermin festsetzen. «In der Regel sind das die Termine, die vom Bund vorgegeben sind. Es könnte also im Juni abgestimmt werden.»

So weit ist es aber noch nicht – die Kritiker müssen sich zunächst einen Referendumstext überlegen und Klinken putzen gehen.

Diskussion flammt wieder auf

Gemeindepräsident Brunschwiler weiss seit heute Morgen, dass die Hundehalter das Referendum gegen die geplante Änderung des Polizeireglements ergreifen wollen. «Es ist unglücklich, dass nun wieder Emotionen in die Thematik kommen und die Diskussion wieder aufflammt», sagt er. Der Beschluss des Gesundheitsdepartements für einen Leinenzwang sei zuvor schon «ein wenig akzeptiert» gewesen.

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Kommentar von Verena Stössel (verenastoessel@bluewin.ch)

Freitag, 22. Februar 2019, 21:50 Uhr

sehr interessant wie sich die schlecht gehaltenen Bären entwickeln - sich wohlfühlen - zum natürlichen Verhalten finden - leider aber sind zu viele freilaufende Hunde im Wildasil und sämtlichen Wanderwegen anzutreffen - Hundehalter halten sich nicht an die Leinenpflicht - und greifen sogar Spaziergänger an die ohne Hund unterwegs sind....
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QUOTE
da ich gerade am 18.02.2019 in Arosa von einer Hundehalterin verprügelt wurde habe ich obigen Text unter "Tatzen für Tourismus" seit Freitagabend veröffentlich und 67 zustimmen gegen 25 ablehnen erhalten. Es gibt sehr viele Spaziergänger und auch sehr korrekte Hundehalter die sich über diese unzuverlässigen Hundekollegen ärgern. Leider sind nur sehr wenige Hundehalter OK.
UNQUOTE
das zur Info

Hundehalter halten sich nie an Leinenzwang - nur hohe Bussen oder Abschuss für freilaufende Hunde wird erfolgreich sein. Rügt oder erinnert man diese Halter wird man selber angegriffen.

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