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Ein Heimspiel für die Cowboys von der Aubrigstrasse

Kolumnist Martin Mühlegg ist viel im Linthgebiet unterwegs und hält dabei Augen und Ohren offen. So entdeckt er immer wieder interessante Gegenstände, die er in seiner Kolumne vorstellt.

Linth-Zeitung
19.12.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Chrigel Bosshard, Christoph Irniger und Marco Blöchlinger sind zusammen die «Cowboys From Hell».
Chrigel Bosshard, Christoph Irniger und Marco Blöchlinger sind zusammen die «Cowboys From Hell».
PRESSEBILD

von Martin Mühlegg

Fehlt Ihnen noch ein Geschenk für einen Menschen, der gut gemachte und harte Musik-Experimente mag? Dann sollten Sie ihm die CD «Running Man» unter den Weihnachtsbaum legen. Sie können ihm aber auch schon vor Weihnachten eine Freude machen, indem Sie ihn ins ZAK nach Rapperswil-Jona einladen. Dort haben die Cowboys From Hell am Samstag ein Heimspiel. Ihr Proberaum liegt an der Aubrigstrasse – nur 150 Meter entfernt vom ZAK.

Ein rockiger Bass wummert, darüber legt ein Schlagzeug mit fetten Toms los. Der Rhythmus-Teppich erinnert an die Grunge- und Crossover-Bands der 1990er-Jahre. Eine jazzige Melodie setzt ein, gespielt auf einem Instrument, das mal wie eine Klarinette und mal wie eine verzerrte Gitarre klingt. So tönt «Brechstang», es ist der Einstiegssong in die CD «Running Man». Das Lied «Speed of Sound» beginnt mit einem funk-rockigen und mit Effekten veränderten Bass. Wieder setzt eine Melodie ein, die man einem Synthesizer zuordnen könnte, der diesmal auf Orgel, Funky-Piano und verzerrte Gitarre programmiert ist. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Instrument um ein Saxofon, dessen Klang durch diverse analoge und digitale Effekte verändert worden ist.

Wie lässt sich der eigenwillige Stil der drei Cowboys Chrigel Bosshard (Schlagzeug aus Rapperswil-Jona), Christoph Irniger (Saxofon) und Marco Blöchlinger (Bass) umschreiben? «Musik, die immer imstande ist, deine Oma zu erschrecken, die aber auch Geschichten erzählt, die es wert sind, erzählt zu werden», schrieb der deutsche Kritiker Rolf Thomas. «Prog-Rock» heisst es auf Irnigers Website. Fest steht: Die Cowboys From Hell passen in keine Schublade. Sie sind einfach hochprofessionell, präzis, innovativ – und so verwegen wie die Western-Legende Wyatt Earp.

Vor 14 Jahren trafen sich Bosshard und Blöchlinger an der Jazz-Schule Luzern. Die beiden musizierten gerne und oft miteinander – unter anderem in Blöchlingers Diplomband und an Partys. Es folgten gemeinsame Engagements bei Lunik, Steff la Cheffe und William White. Die beiden gelten als eines der besten Rhythmus- und Groove-Duos der Schweiz. 2005 gründeten Sie mit Christoph Irniger die Cowboys From Hell.

Ihre dritte CD «Running Man» feierte am Sonntag im Zürcher Moods Premiere. Dafür investierten die drei Musiker viel Zeit. Bosshard und Blöchlinger haben ihr Zusammenspiel noch dichter und kraftvoller gemacht. Irniger hat die Tonabnahme an seinem Saxofon optimiert und verwendet noch mehr Effektgeräte als früher. Bei einem Konzert der Cowboys belegen die vielen Effektgeräte fürs Saxofon und für den Bass mittlerweile eine Fläche von vier Quadratmetern.

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