×

Wenn in der Stadt die Lichter glühn

Drei Tage strahlte der Christkindlimärt in Rapperswil-Jona in seiner ganzen Pracht. Im Hafen, auf dem Hauptplatz und dem Fischmarktplatz tummelten sich die Menschen um zu staunen, zu kaufen oder sich schlicht und einfach auf Weihnachten einzustimmen.

Linth-Zeitung
16.12.18 - 21:42 Uhr
Leben & Freizeit

von Gabi Corvi

Kugeln in Rot-Gold, Lämpchen und Kerzen, Lebkuchenduft und Glühweinschwaden: Mittendrin kleine und grosse Weihnachtsfans, die sich über festliche Dekorationen in berauschender Üppigkeit, aber genau so über spontane Begegnungen und Momente des Innehaltens freuen können. Für die einen ist so ein Markt schnöder Konsum, für andere eine schöne Möglichkeit, mit Familie oder Freunden die kleinen Trouvaillen an den Ständen zu entdecken.

Jasskarten werden hier beispielsweise zu kreativen Engelskörpern umfunktioniert und Herzen gibt es wahlweise aus dekorativem Rostmetall oder in Form von bunten Glasperlen. Ob Nussknacker aus dem Erzgebirge oder Schafwollsohlen aus Uri – kaum ein Wunsch bleibt unerfüllt. Die, welche nebst launigem Hüttenzauber und klangvoller Tubaweihnacht die etwas stillere Einstimmung auf die Ankunft des Christkinds bevorzugen, sind im Garten des Kapuzinerklosters gut aufgehoben. Hier kann man – notabene kostenlos – sein Kerzlein zu rund 500 anderen flackernden Lichtern stellen. In freudvoller Gemeinschaftsarbeit entsteht so ein strahlender Stern.

Sich an Heisser Liebe, Goldsekt oder Café Sterngucker berauschen

Viele kommen mit dem Zug an den Christkindlimärt. So gleicht der Rapperswiler Bahnhof am späten Samstagnachmittag einem Taubenschlag. Dick eingepackte Knirpse bewegen sich an der Hand ihrer Eltern und Grosseltern Richtung Weihnachtswunderland, wo schon das erste Karussell ein Weiterkommen verunmöglicht. Zu verlockend ist eine Fahrt in der Kaffeetasse, im Polizeiauto oder gar mit lächelndem Santa Claus im Rücken.
Doch auch die Grossen kommen auf ihre Kosten. Während die Damen sich für allerlei Schmuckes aus Gold und Silber oder für rustikal Gefilztes erwärmen, kommen die Herren beim kulinarischen Sortiment auf Touren. Christstollen, belgische Waffeln, Cordon bleus am Spiess und Fischknusperli buhlen erfolgreich um Aufmerksamkeit. Einen gemeinsamen Nenner finden Männlein und Weiblein schliesslich im flüssigen Ausdruck weihnachtlicher Gefühle: Heisse Liebe, Goldsekt und Café Sterngucker berauschen die Sinne nur schon beim Lesen der Namen.

Marktfahrer freuen sich über «Kauflaune» der Besucher

Die winterlichen Temperaturen, gepaart mit Sonnenschein und stimmungsvoller Dämmerung am Freitag und Samstag, machen Lust auf einen Spaziergang durchs Weihnachtsdörfli. Am Sonntag sorgt dann ein «Schümli» Schnee für den Hauch an Weihnachtszauber. Der Tenor der Marktfahrer und -fahrerinnen zum Umsatz ist dementsprechend gut. «Die Leute sind in Kauflaune», freut sich auch Karin Küng, die beim Brunnen auf dem Hauptplatz laufend für Nachschub bei ihrer Menagerie an Holzsternen sorgen muss.

Glühwein und Punsch gehen weg wie warme Weggli und auch die obligaten Marroni sorgten bei Vielen für Abhilfe bei klammen Fingern. Schliesslich sind auch die Weihnachtsbeizli oder Cafés und Restaurants Treffpunkte für frierende Rotnasen, die sich mit Speis und Trank für die nächste Runde Christkindlimärt stärken. Von morgen Dienstag bis Sonntag geht der verkleinerte Christkindlimärt an der Hafenpromenade weiter.
 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR