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Gute-Laune-Tipps für Weihnachtsmuffel

Die Adventszeit sollte eine besinnliche Zeit sein. Doch für manche gerät sie zur Zerreissprobe. Was man tun kann, um die eigene Stimmung zu heben – und das Jahresende entspannt zu gestalten.

Südostschweiz
16.12.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Weihnachten bietet die Gelegenheit, schöne Stunden mit seinen Liebsten zu verbringen. Doch nicht jedem gefällt das.
Weihnachten bietet die Gelegenheit, schöne Stunden mit seinen Liebsten zu verbringen. Doch nicht jedem gefällt das.
KEYSTONE

Der Lebkuchen lauert schon seit September in den Regalen und allerspätestens seit Ende November schallt einem von irgendwo «Last Christmas» von Wham entgegen. Was die einen in freudige Erwartung versetzt, löst bei anderen das Gegenteil aus: Sie sind genervt von all dem Kommerz, vom programmierten Familienzoff und all dem Stress, der mit der vermeintlich besinnlichen Zeit des Jahres verbunden ist. Wie schaffen es diese Menschen, Weihnachten halbwegs gut gelaunt zu überstehen?

Erst mal haben wir auch selbst in der Hand, wie sehr wir das Thema Weihnachten an uns heranlassen, sagt die deutsche Psychiaterin und Psychotherapeutin Sabine Köhler. «Jeder kann für sich beschliessen, ob er sich davon mitreissen lässt oder ob er sich für ein bewusstes Gegenprogramm entscheidet.» Dafür gilt es erst mal herauszufinden, welche Bedeutung Weihnachten für einen selbst hat: Was verbinde ich gedanklich mit Weihnachten? Was finde ich schön und was stresst mich? Diese Fragen könnte man sich stellen.

Druck und schlechte Laune

Dinge, die einen nerven, sollte man ganz bewusst umschiffen statt sich unnötig zu ärgern. Es ist beispielsweise ohnehin klar, dass das Thema Weihnachten eng mit Konsum verknüpft ist. Warum sich also noch darüber aufregen? Hat jemand Lust auf Lebkuchen oder spanische Nüssli, soll er sich daran erfreuen. Wer es nicht mag, muss es nicht kaufen.

Umgekehrt dürfte jeder etwas finden, das er an Weihnachten mag. Sind es nicht die Weihnachtsmärkte, Weihnachtslieder oder Gebäck, dann vielleicht zumindest die freien Tage nach Heiligabend. Diese Zeit gilt es so zu füllen, dass man sich selbst damit wohlfühlt. Der Druck und die schlechte Laune entstehen ja meist eher durch die Erwartung, man habe Weihnachten harmonisch mit der Familie zu verbringen. Dabei übersieht man leicht, was einem selbst gut tun würde. Experten raten, sich nicht zu stark an vermeintliche Verpflichtungen und Konventionen zu halten.

Die Angst, andere zu enttäuschen, und die eigenen Befürchtungen kann man auch einfach mal einer Realitätsprüfung unterziehen: Wird die Tochter wirklich enterbt, wenn sie sich nicht zum Bratenessen mit der Familie einfindet? Oder wären die Eltern nicht vielmehr selbst dankbar für eine Auszeit vom Trubel?

Wer zum Schluss kommt, dass er Weihnachten lieber allein oder mit Freunden im Süden statt in der kalten Schweiz verbringt, sollte das offen ansprechen. Ideal ist es Experten zufolge, wenn im Rahmen eines Familienrats jeder sagen darf, was er sich wünscht, was ihm nicht so wichtig ist und auch, was gar nicht geht. Eine Lösung könnte etwa sein, die Feiertage im kleinen Kreis nur mit der eigenen Familie zu verbringen. Darüber hinaus einigen sich alle auf Zeiten, zu denen Freunde willkommen sind.

Keine gute Idee ist es, die Weihnachtszeit für Aussprachen zu nutzen, nur weil gerade alle um den Tisch versammelt sind. Wer schon weiss, dass sich spätestens beim Hauptgang alle in den Haaren liegen, sollte sich ein Ausstiegsszenario zurechtlegen – und die Diskussion im Zweifelsfall schnell beenden.

Konzentration auf die Familie

Für ein harmonischeres Beisammensein kann es auch helfen, sich klar zu machen, woher überhaupt die Idee stammt, Weihnachten mit der Familie zu feiern. «Früher war das die Zeit ohne Licht, während der man ruhte, Abschied nahm und Kraft schöpfte für das neue Jahr», erklärt Köhler. So kam die Konzentration auf die Familie zustande – den Rest des Jahres war dazu einfach keine Zeit. Wer sich das vor Augen führt, ist vielleicht weniger genervt von der alljährlichen Zusammenkunft.

Weihnachten bietet ausserdem die Möglichkeit und einen äusse- ren Anlass, Dankbarkeit zu zeigen. Wer nichts schenken will, kann etwas spenden, das löst grosse Glücksgefühle aus.

Es ist ohnehin klar, dass das Thema Weihnachten eng mit Konsum verknüpft ist. Warum sich also darüber aufregen?

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