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Sonntag im Zeichen des Südsudans

Der Gottesdienst am Missionssonntag gilt in der Klosterkirche von St. Otmarsberg, Uznach, ganz den Konfliktopfern im Südsudan.

Linth-Zeitung
21.10.18 - 04:32 Uhr
Leben & Freizeit
Im Konfliktgebiet Südsudan brauchen 
unzählige Menschen Hilfe, beispielsweise in Form von Essen.
Im Konfliktgebiet Südsudan brauchen 
unzählige Menschen Hilfe, beispielsweise in Form von Essen.
PRESSEBILD

Heute Sonntag, 21. Oktober, wird in der Abtei St. Otmarsberg in Uznach der Missionssonntag zusammen mit den Menschen im Südsudan gefeiert, wie die Klostergemeinschaft mitteilt. Die Eucharistiefeier beginnt um 10 Uhr. Im Anschluss daran sind alle zum Apéro, Mittagessen und Austausch über die Lage im Südsudan in den Gallussaal eingeladen.

Seit 2015 sind die Benediktiner vom Otmarsberg in Kontakt mit den Verantwortlichen für die Flüchtlingsarbeit der Diözese Wau im Südsudan. Bis zu seinem unerwarteten Hinschied im März 2017 war Bischof Rudolf Deng Majak ihr Ansprechpartner. Nun koordinieren sie ihre Flüchtlingshilfe vor Ort mit dem Generalvikar der Diözese Wau, Father Germano Bernardo Baku.

Lage massiv verschlechtert

Father Baku schreibe der Klostergemeinschaft in Uznach regelmässig aktuelle Lageberichte, heisst es in der Mitteilung. Seit dem Tod von Bischof Deng Majak ist er der Verantwortliche für die Flüchtlingsarbeit der Diözese Wau. Nach der Friedenvereinbarung vom Sommer 2015 hatte sich die Lage im Südsudan wieder Erwarten nicht verbessert, sondern massiv verschlechtert. Und die Diözese Wau hatte in den ihr zugeteilten Flüchtlingslagern mehr als eine Million Menschen zu verpflegen. So entschied Father Baku mit seinen Beratern, die Flüchtlinge in den benachbarten Staaten in Sicherheit zu bringen.

Nicht länger zusehen

Aktuell sind noch etwa 250 000 Flüchtlinge in den Lagern im Südsudan und warten darauf, bis das nötige Geld für den Transfer vorhanden ist. Vor diesem Hintergrund schrieb Father Baku dem Abt der Klostergemeinschaft, Pater Emmanuel, dass er der Abtei St. Otmarsberg und allen Wohltätern Dankbarkeit für die grosse Unterstützung für das Volk vom Südsudan aussprechen wolle.

Er könne für die grosszügigen Spenden nicht genug danken. «Die Mittel, die Sie uns überwiesen haben, sind eingetroffen. Und wir haben damit für die Flüchtlinge das Notwendige gekauft und verteilt», wird aus dem Schreiben von Father Baku zitiert.

Die Welt könne nicht länger zusehen, wie das Volk vom Südsudan durch einen sinnlosen Krieg terrorisiert wird. Das Unvermögen, die Flüchtlinge und andere Zivilpersonen im Südsudan zu schützen, mache die (gegenwärtige) Krise noch komplexer und destabilisiere die Region für die kommenden Jahrzehnte – was sich die Welt nur schwer leisten könne, wie Father Baku weiter schreibt.

Der Konflikt im Südsudan habe die grösste Flüchtlingskrise auf dem afrikanischen Kontinent ausgelöst. Nach Schätzungen der UNHCR könnte die Zahl der Flüchtlinge bis zum Dezember 2018 mehr als drei Millionen betragen.

«Druck ausüben»

«Die Flüchtlinge im Südsudan brauchen ganz dringend menschliche Hilfe», so Father Baku weiter. Viele Kinder kämen ohne Begleitung, seien von den Eltern getrennt und tief traumatisiert. Auf jene, die diesen tödlichen Konflikt schüren, müsse Druck ausgeübt werden.

Der Konflikt habe ein Drittel der Bevölkerung des Südsudan in gerade einmal vier Jahren entwurzelt, unzählige Menschen umgebracht und verstümmelt. Es brauche dringend eine gemeinsame Aktion von regionalen und internationalen Stellen.

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